Mittwoch, 30. Januar 2019

Es geht weiter!

Wir befinden uns mittlerweile in Athen und genießen das mildere Wetter. Bevor wir nun aber über diese tolle Stadt berichten, müssen wir uns noch bei all den Menschen - Freunden und Familie -  bedanken die uns letzte Woche in Deutschland aufgenommen haben und uns geholfen haben.
Vielen lieben Dank für eure Hilfe und Verständnis!

Was haben wir denn nun gemacht? Unsere Räder wurden einem Service unterzogen (Rohloff Öl gewechselt, etc.), wir haben unsere Ausrüstung etwas aktualisiert und Familie und Freunde getroffen.

Nach einer Woche ging es dann weiter nach Athen. Die Kälte in Deutschland hat uns doch hart getroffen und wir hoffen auf besseres Klima am Mittelmeer. Wir werden nicht enttäuscht. Als wir am Flughafen ankommen und unsere Räder zusammenschrauben, haben wir angenehme 15 Grad.


Athen besuchen wir aber nicht alleine! Als Unterstützung haben wir unseren guten Freund Joshua aus Darmstadt dabei. Tags über schlendern wir gemeinsam durch die kleinen Gassen und folgen dem hektischen Treiben. Wir besuchen natürlich auch das Wahrzeichen von Athen, die Akropolis.


Für uns ist Athen eine extremer Kontrast zu Neuseeland. Überall gibt es Ausgrabungen aus der Antike und alte Kirchen.





Am Abend machen wir die Bars in Athen unsicher. Ein Glück haben wir Insider Wissen - vielen Dank an dieser Stelle - und kommen so in den Genuss von richtig tollen, stilvollen Bars wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben!
Die Cocktails schmecken sehr gut und wir genießen einen sehr lustigen Abend.




Donnerstag, 17. Januar 2019

Zurück in Auckland

Inzwischen sind wir wieder in Auckland angekommen und verbringen hier unsere letzten Tage mit hauptsächlich Organisatorischem. Wie bereits nach unserem letzten Radaufenthalt auf der Coromandel Halbinsel haben wir auch dieses Mal die Fähre nach Auckland genommen. Aber der Reihe nach.

Zunächst sind wir von Pauanui wieder entlang des Highways zum Hot Water Beach geradelt.
entlang des Highways
Hier dürfen wir in einem B&B Hotel unser Zelt im Garten aufstellen und verbringen 2 wunderbare Tage mit Warren und Sandra (die Besitzer). 
Am Hot Water Beach stößt man bei Ebbe auf nahezu kochendes Grundwasser wenn man ein Loch in den Sand buddelt. Wenn man das Loch geschickt gelegen gräbt kann man sich mit einer Mischung aus heiß aufsteigendem Grundwasser und durch Wellen rein gespültes kaltes Meerwasser einen eigenen Hot Pool basteln, und das machen selbstredend hunderte von Touristen. So war der Strand nachmittags zur Ebbe übersäht von Löcher schaufelnden Touristen jeglicher Nationen, voller als jeder Rummelplatz und sah aus wie ein Schweizer Käse - ein Loch neben dem anderen. Um dem Touristenansturm zu entgehen entscheiden wir uns während der nächtlichen Ebbe einen Hot Pool Badeausflug zu unternehmen. Wir stellen uns den Wecker auf 5 Uhr morgens und machen uns zusammen mit einem Schweizer Pärchen und trotz der unmöglichen Uhrzeit mit etwa 20 anderen Touristen ans Graben. Schnell haben wir ein großes Loch, selbstredend das größte am Strand, voll mit heißem Wasser. Dummerweise kommen die Wellen nicht wie geplant, und unser Pool ist viel zu heiß. An Baden ist nicht zu denken. Nach etwa 1 h geben Armin und ich ziemlich durchgefroren auf. Die Schweizer erzählen uns später noch, dass sie tapfer ausgeharrt haben, ja bis dann die eine Welle kam und dummerweise mit einem Schlag das ganze Loch derart flutete, dass es im Anschluss schlicht zu kalt war... summa summarum eine eher frustrierende Aktion. 

Da mein Handgelenk während der vorangegangenen Tage auf dem Rad wieder vermehrt zu schmerzen begonnen hat, entscheide ich mich hier das Radfahren in Neuseeland aufzuhören. Bei Warren erkundige ich mich nach etwaigen Busverbindungen und bin erneut von der Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Neuseeländer beeindruckt. Zunächst bietet er uns einen Drop Off Service zur nah gelegenen Cathedral Cove und dann erklärt er mir wie selbstverständlich, dass er mich mitsamt dem Rad und gesamten Gepäck am Folgetag nach Coromandel Town (etwa 50 km entfernt vom Hot Water Beach) fahren wird. Nach einem Besuch der Cathedral Cove enden wir zusammen mit einem britischen Pärchen bei Warren und seiner Familie auf der Veranda bei (zu)viel selbstgebrautem Bier und einem geselligen Abendessen.
Leicht verkatert heißt es für Armin dann am nächsten Tag, ab aufs Rad. Jedoch ohne Gepäck dafür bei Regenwetter die Road 309 entlang. Ein wenig neidisch auf Armin jedoch nicht undankbar werde ich von Warren im trockenem Auto gefahren.





Die 309 ist eine wunderschöne Schotterstraße quer durch das Hinterland entlang an Wasserfällen und Kauribäumen. In Coromandel Town treffen wir uns dann wieder in einem kleinen Hostel, wo wir unser Zelt im Garten aufschlagen.
 Zwei entspannte Tage später sitzen wir dann erneut auf der Fähre nach Auckland.

Freitag, 11. Januar 2019

Zurück auf die Coromandel

Nach unserem Pausetag fahren wir auf einem Radweg über Paeroa nach Waihi. Auch dieser Radweg ist mal wieder eine ehemalige Bahnstrecke und geht entsprechend viel gerade aus. Wir durchqueren einen langen Tunnel bevor sich der Radweg dann entlang eines Flusses schlängelt.


An einem beeindruckenden Wasserfall machen wir Mittagspause und schwimmen eine Runde im Wasser zur Abkühlung. Dann geht es weiter nach Waihi.



In Waihi machen bleiben wir zwei Nächte auf einem Campingplatz. Am nächsten Tag fahren wir ohne Gepäck an den Strand und genießen das gute Wetter! Der Strand erstreckt sich soweit das Auge reicht und man kann extrem weit in das Meer hinaus laufen, so flach läuft das Meer an.



Den Tag drauf fahren wir 30 Kilometer am State Highway in Richtung Norden. Das bedeutet für uns dass wir soweit wie möglich am Rand der Straße, immer mit dem Blick in den Rückspiegel, uns die Strecke entlang quälen. Sobald ein LKW kommt, fahren wir in den Graben um Platz zu machen. Es ist ein sehr anstrengendes fahren, sehr stressig. Wenigstens das Wetter ist toll. Nach dem Mittag können wir dann aber auf Nebenstraßen ausweichen. Die Straße verläuft jetzt direkt am Meer und wir begegnen nur wenigen Autos. Wir radeln bis nach Pauanui wo wir mit der Fähre nach Tairua übersetzen und zelten.

Warten auf die Fähre







Montag, 7. Januar 2019

Waikato River Trail

Nach einem Pausentag am See in Mangakino, fahren wir weiter nach Arapuni. Unser Tourenbuch rät uns ab den Waikato River Trail zu fahren, da unsere Tourenräder zu schwer beladen sind. Wir sind (erstmal) brav und fahren also die Straße nach Arapuni. Als wir an dem ersten Damm ankommen - daher der See an dem wir gezeltet haben - treffen wir zwei Radfahrer die von besagtem Trail kommen. Nach einem kurzen Gespräch, geben wir dem Trail doch eine Chance und queren den Damm.
Der Weg startet wieder als Single Trail und lässt sich trotz extremen Steigungen ganz gut fahren. Immer wieder haben wir einen schönen Blick auf den Stausee.


Die zwei Radler hatten uns gewarnt, dass wohl ein paar Stufen kommen die wir überwinden müssen. Ein paar ist gut... . Wir müssen unsere schweren Räder bestimmt 100 Stufen hochschieben! Das geht nur zu zweit und ist auch dann immer noch extrem anstrengend.


Oben angekommen geht es dann aber erstmal flach weiter und dann etwas bergab. Der Weg verläuft wieder am Fluss und ist recht gut zu fahren. Die Landschaft und Umgebung ist toll, genauso wie das Wetter. Nach dem Mittag essen kommt aber nochmal eine Steigung. 
Über 37 (!) enge Serpentinen geht es auf einem schmalen Pfad bergauf. Die Kurven sind teilweise so eng, dass wir nicht auf dem Rad herumkommen. Es wird eine Mischung aus schieben und fahren bis wir endlich oben angekommen sind. Dann haben wir aber eine tolle Aussicht!




Danach geht es weitestgehend bergab und wir zelten nach Arapuni wieder am Fluss.
Den nächsten Tag geht es relativ unspektakulär nach Matamata, ein Ort der wohl hauptsächlich als Drehort von Herr der Ringe bekannt ist und dann auf der Straße weiter nach Te Aroha. 
Hier verbringen wir auch wieder einen Pausentag um die Hot Pools vor Ort genießen zu können.

Freitag, 4. Januar 2019

The Timber Trail

Wir halten uns in Whanganui dann doch etwas länger auf als geplant. Ob es die Anstrengung, die viele Sonne oder eine schlechte Mahlzeit war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall liege ich für vier Tage mit Fieber flach und wir sind zur Zwangspause verdonnert. Um etwas Zeit wieder gut zu machen, fahren wir mit dem Bus bis nach Taumaranui, wo wir uns mit Lebensmittel eindecken und erstmal campen. Am nächsten Tag soll es dann den Timber Trail entlang gehen.

Der Timber Trail verläuft, wieder der Name es schon vermuten lässt, hauptsächlich durch den Wald. Wir fahren im Laufe des Trails durch tropenähnlichen Wald und den verwunschen, extrem bemoosten Wald den wir auch schon im Milford Sound gesehen haben. Eine tolle Abwechslung! Aber alles der Reihe nach. Der Trail ist ein 85km langer Single Trail und eher für Mountain Bikes gedacht. Dir Vorzugsrichtung ist auch von Nord nach Süd, in dieser Richtung geht es fast nur bergab. Naja, wir haben schwer beladene Reiseräder und fahren von Süd nach Nord, also fast nur bergauf.



Am ersten Tag schrauben wir uns bei gemächlicher aber permanenter Steigung den Berg nach oben. Das Wetter ist gut, nicht zu heiß, nicht zu kalt und wir haben sehr viel Spaß. Gelegentlich müssen wir den entgegenkommenden Radlern ausweichen. Highlight sind heute definitiv die vielen hohen und langen Hängebrücken über die wir fahren. Auf dem Rad ist das nochmal beeindruckender als zu Fuß. Gegen Abend kommen wir auf dem Campingplatz an, schlagen das Lager auf und fallen ins Bett. Der Tag war in Summe doch ganz schön anstrengend.



Der zweite Tag beginnt mit leichtem Nieselregen. Heute stehen zwar nur 40km auf der Tagesetappe, aber es sind heute auch mehr Höhenmeter und der Weg wird anspruchsvoller. Der Track verläuft erst entlang alter Holzabfuhrwege und kommt aber dann relativ schnell in einen tollen dichten Urwald.



Hier geht es stellenweise extrem steil bergauf! Ein Glück sind diese steilen Passagen kurzweilig. Gegen Mittag, das Wetter wird besser, haben wir diese extrem steilen Stellen hinter uns, und wir arbeiten uns wieder mit weniger Steigung, aber dafür anspruchsvollerem Gelände bergauf. Der Wald wechselt jetzt von tropisch auf verwunschen und vermoost.


Vom höchsten Punkt bis zum Campingplatz haben auch wir dann mal einen Teil bergab. Mit dem vielen Gepäck auch kein Zucker schlecken. Ein Glück ist direkt nach dem Trail ein Campingplatz.


Wir lassen den Timber Trail hinter uns und fahren auf Nebenstraßen und alten Forstwegen bei blauem Himmel und Sonnenschein nach Mangakino. Eigentlich sollte es den Tag laut Höhenprofil entspannt werden. Leider werden wir enttäuscht was das angeht. Die Straßen auf den wir fahren sind zumeist Schotter. Allerdings ist der Schotter so grob, dass selbst das bergab fahren extrem ist und zudem sehr langsam.


Später verschwindet die Straße fast ganz und wir kämpfen und zwischen Dornen, Schilf und Gestrüb den Weg entlang, bis wir von einer Hängebrücke überrascht werden. Die Brücke macht einen mäßig vertrauenswürdigen Eindruck, aber nach einer Testbegehung erklären wir sie für ausreichend. Genutzt wird die Brücke und der ganze „Weg“ wahrscheinlich nur von den Mountain Bikern. Die Brücke ist so schmal, dass wir das Gepäck einzeln rüber tragen müssen und die Fahrräder nur aufgestellt auf dem Hinterrad über die Brücke passen.


Das Ganze findet exponiert in der prallen Sonne zur Mittagszeit statt und ist entsprechend Schweiß treibend. Danach ist die Straße aber besser und wir kommen gegen 6 Uhr in Mangakino an und zelten am See im Ort.