Sonntag, 17. Februar 2019

Heiße Quellen, kalte Nächte und viel Wind (and chasing Mike)

Bei gutem Wetter geht es weiter nach Thessaloniki. Meist radeln wir an der Küste und bestaunen die in der Nebensaison geschlossenen Hotels und Apartments. Wir verabreden uns lose mit Mike für ein gemeinsames Mittagessen bei McDonalds in Thessaloniki. Bevor wir jedoch durch die Vororte von Thessaloniki radeln, schickt uns unser auf Navigation-zu-Fuß gestelltes google.maps über eine alte Eisenbahnbrücke. Links und rechts der ehemaligen Schienen liegen morsche aber breite Bohlen auf denen wir unserer Fahrräder schieben können. Die Brücke ist erstaunlich lang, vielleicht 500m.



Nach dieser abenteuerlichen Unterbrechung, fahren wir weiter nach Thessaloniki und treffen tatsächlich, 2 Tage nachdem wir uns verabschiedet haben, Mike! Wir essen zusammen Mittag und treffen uns dann mit Rafael am weißen Turm am Meer. Rafael ist aus Deutschland und reist mit dem Motorrad Richtung Osten. Er hat unser Alter und ist ein sehr netter, lustiger Zeitgenosse. Die Fahrt an der am Sonntag überfüllten Promenade könnt ihr euch in dem Video ansehen. Randnotiz: Wir sind auf dem ausgeschilderten und offiziellem Fahrradweg.


Weil wir und Abends noch auf ein Bier verabreden, suchen wir uns ein Apartment und verstauen dort unsere Räder. Nach einer Stadtführung haben wir sehr leckeres Essen und einen extremen lustigen Abend. Die Harmonie in dieser Gruppe ist sensationell und es bleibt kein Auge trocken. Wir verabschieden uns von Rafael und radeln dann als dreier Gruppe weiter in Richtung Osten.




Erst geht es etwas ins Landesinnere, bevor wir dann am zweiten Tag an der Küste unser Zelt aufschlagen. Der Tag ist so schön, dass wir schon um 3 Uhr aufhören und die Sonne genießen. Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Mike erneut und starten etwas früher in Richtung Alexandroupolis. Gegen Mittag verlassen wir unsere Route und folgen einem Schild mit der Aufschrift "Natural Thermal Springs". Nach einem Kilometer erreichen wir eine alte, verlassene aber riesengroße ehemalige Badeeinrichtung. So verlassen ist sie dann doch nicht. Neben einer jede Menge Hunden haben sich auch ein paar andere Weltenbummler, darunter ein spanisches Pärchen und eine Griechin, in den alten Häusern kurzzeitig niedergelassen.
Es ist recht kalt heute, der Himmel ist bewölkt und die Sonne suchen wir vergeblich, also kommt uns ein warmes Bad gerade recht.




Ansonsten hat diese verlassene Anlage eine interessante Stimmung. Die Gebäude sind nicht zurückgebaut, aber dennoch geplündert. Zudem holt sich die Natur langsam aber stetig alles zurück.

Tagsüber sind die Temperaturen meist perfekt zum Fahrrad fahren. Wenn die Sonne scheint und es windstill ist, fahren wir im T-Shirt. Kommt doch Wind auf, genügt meist ein Pullover und unsere Regenjacken als Windschutz. Abends hingegen, sobald die Sonne untergegangen ist, wird es richtig eisig und wir tragen alles was wir haben. Sobald wir dann das Zelt aufgebaut und gegessen haben geht es direkt in den Schlafsack. Das ist meist schon zwischen 6 und 7 Uhr.


Zwei Tage nachdem wir uns von Mike verabschiedet haben, treffen wir ihn Abends erneut. Purer Zufall! Ohne das wir miteinander kommuniziert haben. Sowohl Mike als auch wir, haben eine weitere verlassene Anlage mit heißen Quellen angesteuert. Wir freuen uns alle enorm über dieses ungeplante Aufeinandertreffen, kochen zusammen und witzeln wo wir uns wohl als nächstes wieder sehen.



Am nächsten Morgen gehen wir nochmal warm baden, während Mike bereits los radelt. In der Nacht wurde es bereits extrem windig und das hat sich bis zum Morgen auch nicht verändert. Wir quälen uns an diesem Tag 50 km weit gegen den Wind. Stellenweise fahren wir im ersten Gang bei flacher Straße und es ist immer noch anstrengend! Das Schlimmste ist aber ein Sackgasse in die wir fahren. Unser Weg soll uns über einen Fluss führen, so ist es zumindest im Navi verzeichnet. Der Weg führt uns aber IN den Fluss. Die Strömung ist zu stark und das Wasser zu tief als das wir dieses Unternehmen auf uns nehmen. Also müssen wir zurück und eine Ausweichroute finden. Bei dieser Windstärke schmälert das ungemein die Motivation.


Als Ausgleich retten wir uns im nächsten Dorf in einen Mini Market / Taverna. Auf unser liebes nachfragen oder weil wir so fertig aussehen, bekommen wir warmes essen zubereitet. Zuerst einen griechischen Salat mit warmen Feta, danach Pommes mit Omelette und Würstchen und wahrscheinlich weil wir alles aufgegessen haben, bekommen wir auch noch einen griechischen Yoghurt als Nachtisch!


Unser Zelt schlagen wir windgeschützt zwischen Hügeln und Büschen irgendwo neben einem Feldweg auf. Am nächsten Morgen geht es Gott sei Dank etwas windärmer mit Sonnenschein weiter nach Alexandroupolis. Durchgepustet mit kalten Händen und Füßen steuern wir das erst beste Cafe in Alexandroupolis an und stoßen prompt erneut auf Mike. Etliche Cafes, Tees und heiße Schokoladen später, entscheiden wir uns hier einen Ruhetag zu gönnen.


Mike macht sich gleich weiter auf zur türkischen Grenze und auch für uns heißt es in ein paar Tagen Abschied zu nehmen.
Hinter uns liegen nun 1000km durch Griechenland und wir sind gespannt was uns in der Türkei erwartet und mal sehen wo wir Mike das nächste Mal treffen.


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