Freitag, 30. November 2018

Weiter Richtung Süden

Um ein bisschen mehr Strecke zurückzulegen, fahren wir diesmal über Haast und Queenstown bis in die Milford Sounds. Gerade die Strecke nach Haast mit seinen tollen Wäldern hat uns sehr beeindruckt. Aber man kann eben nicht überall länger bleiben.
Hier ein paar Impressionen der Fahrt:

In den Wäldern nach Haast

Kurz vor Queenstown

Auf dem Weg nach Wanaka

Donnerstag, 29. November 2018

Mt Fox Route

Um doch ein bisschen mehr von den Gletschern zu haben, entscheiden wir uns noch eine Tageswanderung zu unternehmen.
Die Mt. Fox Route klingt genau nach unserem Geschmack. Steil, anspruchsvoll und nicht für jedermann empfohlen.


Schnell wird das Wetter gecheckt. Auch wenn dem Wetterbericht in Neuseeland noch viel weniger zu trauen ist als in Deutschland. Die Rucksäcke gerichtet und der Wecker gestellt.
Zunächst geht es mit moderatem Anstieg durch den immer dichter werdenden Wald. Verwunschen hängen Moos und Kletterpflanzen von allen Ästen und Bäumen.


Der Anstieg wird rasch härter und so steigen und klettern wir über umgestürzte Bäume und teilweise meterhohe von Wurzeln durchwachsene Stufen.


Nach etwa 810 Höhenmetern und 3,5 km wird der Wald lichter. Der Weg wird kammartig und zu unserer Rechten können wir das erste Mal den Ausblick genießen. Unsere morgendlichen Bedenken wegen des am Morgen sehr grau bedecken Himmel verfliegen mit einem Mal. Die Wolkendecke hat sich beinahe komplett aufgerissen. Wir sehen den Ryan Peek rechts von uns und der Zusammenfluss von Cook River und Cox River direkt in unserem Rücken.


Bis jetzt ging es geradewegs steil bergauf und so hoffen wir auf ein etwas flacheres Wegstück, doch wir werden enttäuscht. Es geht weiter steil bergauf. Die Bäume weichen meterhohen Büschen und Sträuchern und auf dem Weg findet sich die eine oder andere große Schlammpfütze, an denen leider zum Teil kein Weg dran vorbei führt. Nach etwa 4 km sehen wir zum ersten Mal die Gletscher von oben. Trotz dieser Entfernung ist es ein beeindruckendes Bild, das sich uns zeigt. Wir sehen sogar einen weiteren, von Tal nicht sichtbaren kleineren Gletscher.


Der Weg für uns weiter hoch auf einen kleinen Gipfel. Von hier haben wir eine wahnsinnige Aussicht. Die Südalpen mit ihren schneebedeckten Gipfeln und Gletscher auf der einen Seite, der satte, nahezu tropisch dichte grüne Wald auf der anderen Seite und dahinter die Küste. Eine umwerfende Kombination.


Nach einer kleinen Mahlzeit auf dem Gipfel drehten wir den Rückweg an. 
1300 Höhenmeter auf 5 km über steilste Stufen und Absätze wieder abwärts. Mit jedem Schritt in Richtung Straße verfluchen wir diesen Track mehr. Dennoch hat er unsere Erwartungen mehr als erfüllt und wir nehmen die vom Abstieg schmerzenden Knie gerne in kauf.
Zurück im Ort gönnen wir uns erstmal einen Cafe bevor wir unsere weitere Tour planen.

Anmerkung: Die nächsten zwei Tage wurde ich von einem wahnsinnigen Muskelkater in den Beinen geplagt.

Samstag, 24. November 2018

Die Westküste der Südinsel

Wir machen uns auf den Weg von Nelson gen Süden. Bevor wir die bekannte Küstenstraße fahren, machen wir noch einen Abstecher in eine Schlucht durch die ein türkisfarbener Fluss fließt. Das Wasser ist angereicht mit Gesteinsmehl, welches durch den Gletscherabrieb entstanden ist und hat deshalb diese tolle Farbe.


Die Straße verläuft jetzt weitestgehend parallel zur Küste. Zu unserer Rechten die schroffe, wilde Steilküste, vom Meer ausgewaschen und zerklüftet wohingegen zur Linken ein dichter, grüner Regenwald vor den imposanten Bergen der South Alps steht. Eine sehr beeindruckende Fahrt!



Wir halten und nächtigen bei den bekannten Pancake Rocks, die wir am selben Abend noch besichtigen.



Dann geht es weiter südwärts mit den Franz Josef und Fox Gletscher als Ziel. Wir übernachten auf einem Campingplatz und schlafen mit leichtem Regen und wenig Hoffnung was das Wetter für den nächsten Tag betrifft ein. Am nächsten Morgen stellen wir erst fest was für einen tollen Blick wir auf den Gletscher und die Alpen haben!



Eine eineinhalb Stündige Wanderung bringt uns dann bis auf 750 Meter an den Franz Josef Gletscher heran. Weiter geht es nicht, wahrscheinlich wegen all der Flip-Flop Touristen. Schade, so wirkt er immer noch sehr weit weg. Trotzdem, diese Masse an Eis ist beeindruckend.


Donnerstag, 22. November 2018

Abel Tasman Coast Track

In Neuseeland gibt es neun sogenannte „Great Walks“. Das sind Wanderungen über mehrere Tage zu denen man sich in der Hauptsaison vorher anmelden muss und die besonders eindrucksvoll sind. Wir haben uns für den am meisten begangenen entschieden, den Abel Tasman Coast Track. Wie der Name schon verrät verläuft der Weg entlang der Küste und die Campingplätze beziehungsweise Hütten zur Übernachtung liegen in den Buchten am Strand.

Wir entscheiden uns die 3-5 Tageswanderung in 4 Tagen zu laufen. Nachdem alle Rücksäcke mit Lebensmitteln für vier Tage, dem Zelt, Schlafsäcken, Isomatten und Klamotten gepackt sind geht es los. Der Wetterbericht ist eher mau und wir erwarten Regen und Hagel. Uns verschlägt es gleich zu Beginn, möglicherweise wegen der schlechten Prognosen, nach 50 Meter Wanderung vom Parkplatz in das erste und vorerst letzte Cafe und wir genießen einen großen Milchkaffee (Dabei musste ich mit einem Schmunzeln an Harpe Kerkeling und den Jakobsweg denken). Dann ging es aber los.

Tag 1: 

Der Wanderweg führt entlang eines Steges über ein Wattenmeer und verläuft danach weiter im Wald, stets parallel zur Küste. Trotz aller Vorhersagen haben wir unbeschreiblich tolles Wetter! Immer wieder bricht der Wald auf und wir sehen zur Rechten tolle Strände, blauer Himmel und das Meer.


Zur Mittagspause verlassen wir den Wanderweg und genießen die Sonne am Strand. Nicht sehr lange dann zieht der Himmel zu, ein bedrohliche Donnergrollen ist in der Ferne zu hören, doch der Regen bleibt ein Glück aus. Wir wandern weiter an tollen Stränden und durch den beeindruckenden Wald bis wir abends unseren Campingplatz direkt am Meer erreichen.


Tag 2:

In der heutigen Etappe können wir wahlweise gezeitenabhängig durchs Watt wandern, oder entsprechendes im Landesinnern umgehen. Natürlich wollen wir durchs Watt! Das bedeutet aber auch das wir uns keinen Stress machen müssen. Der Weg ist erst gegen 12 Uhr passierbar und so können wir den Morgen entspannt angehen. Angekommen am Watt ist das Wasser doch noch etwas höher als gedacht. Macht aber nichts, Schuhe aus, Hose hoch (wahlweise auch aus) und wir waten durch Matsch, Muscheln und Wasser!



Danach geht es wie gewohnt an Postkarten-Sandstränden zur Rechten durch den Wald bis zu unserem Campingplatz.



Tag 3:

Für heute steht die längte Passage an, bei der wir auf die Gezeiten angewiesen sind. Eine Umgehung gibt es diesmal nicht. Wir können uns morgens wieder Zeit lassen und so treffen wir gegen halb Eins an der Stelle ein, die wir während Ebbe passieren müssen. Das Wasser ist noch zu hoch, was wir mit einer ausgiebigen Mittagspause überbrücken. Eineinhalb Stunden später geht es los und die ganze Meute (ca. 20 Wanderer) stapft durch das Watt. Danach folgt einer der schönsten Passagen der Wanderung. Der Weg wird schmaler, verschlungener, zudem die Sicht aufs Meer freier, wechselnd mit plötzlich dunklem, wucherndem Wald. Ein kleiner Abstieg und wir wandern direkt am Strand!


Am Abend erreichen wir unseren sehr kleinen Campingplatz und genießen die Abendsonne mit einem eindrucksvollen Farbenspiel am Himmel.


Tag 4:

Wir verbringen den Tag am Strand an welchem wir kampiert haben und wandern gegen Mittag eine Bucht zurück. Dort werden wir mit dem Wassertaxi abgeholt. Auf der Rückfahrt treffen wir doch dann tatsächlich auf Delphine!




Da wir bisher meistens in den Bergen wandern waren, war eine Wanderung entlang der Küste für uns eine ganz besondere Erfahrung. Wir hatten sehr viel Spaß und haben die Wanderung sehr genossen.

Der Kaffee am Ende/Anfang der Tour

Sonntag, 18. November 2018

Queen Charlotte Track

Der Queen Charlotte Track ist eine 4-5 Tageswanderung in den Marlborough Sounds. Man kann die meisten Teile dieser Wanderung auch mit dem Fahrrad bestreiten, dann sind es nur noch 2-3 Tage für den Weg.
Wir wollen den ersten Abschnitt, gut 14 km fahren. Damit wir dieselbe Strecke nicht wieder zurückfahren müssen, radeln wir über die ein Glück wenige befahrene und sehr schöne Küstenstraße an. Dann geht es auf den Wanderweg der vielleicht einen halben Meter breit ist. Über Stock und Stein fahren wir dann den Weg entlang, zur linken immer den wunderschönen Fjord/Sound.



Dabei wechselt ständig die Vegetation, von dunklen Laubwäldern mit vielen kleinen Bäumen über große, stämmige aber Lichte Bäume hinzu Teilen in denen hauptsächlich Gras und Farn wächst ist alles geboten und wunderschön. Stellenweise ist der Weg etwas anspruchsvoll aber wir haben sehr viel Spaß!



Am Abend gab es dann eine tolle Überraschung auf dem Campingplatz. Kerstin, seit 17 Jahren in Neuseeland und aus Oberfranken (!), macht frische Pizza und verkauft Sauerteigbrot! Endlich mal wieder richtiges Brot! 

Freitag, 16. November 2018

New Plymouth, Wellington und der Weg zur Südinsel

Fahrt nach New Plymouth

Unser nächstes Ziel ist New Plymouth im Südwesten. Wir haben die Option zwischen einer gut ausgebauten Straße und dem „Forgotten Highway“. Naja, es liegt wohl auf der Hand für was wir uns entschieden haben. Es folgt eine extrem kurvenreiche bergauf und bergab Fahrt über Weideland, dass extrem beeindruckend wirkt. Einerseits durch das viele Grün, andererseits durch die schroffen, scharfen Formationen.


Die Straße wird bald zur einer Schotterpiste und wir passieren den ulkigsten Tunnel den wir bis dato gesehen haben.


New Plymouth und Wellington

In New Plymouth schlagen wir unser Zelt an einem Campingplatz am Meer auf und erkunden am nächsten Tag die Stadt. Der Sandstrand ist wegen dem naheliegenden Mount Taranaki (Vulkan) schwarz, extrem weitläufig und wunderschön!


Der Berg selbst, der sehr beeindruckend ist, war leider immer etwas verhüllt. Gegen Mittag fahren wir Richtung Wellington. Am nächsten Tag geht unsere Fähre auf die Südinsel und wir wollen nicht soviel auf einmal fahren.
Wellington und seine Sehenswürdigkeiten lassen wir mehr oder weniger links liegen. Wir kümmern uns hauptsächlich um organisatorisches und dann ist es auch schon Zeit für die Fähre.

Marlborough Sounds

Bei kaum Wellengang passieren wir Cooks Strait und kommen am Abend auf der Südinsel in Picton an. Die Fahrt durch die Sounds erinnert mich stark an die Fjorde in Norwegen.


Als Campingplatz haben wir uns diesmal einen Bauernhof ausgesucht, bei dem es angeblich jede Menge Glühwürmer zu bestaunen gibt. Wir schlagen also unser Zelt auf und wandern mit Stirnlampen und mäßigen Erwartungen in den Wald. Nachdem wir die Bewohner im Wald einmal aufgeschreckt haben, sehen wir dann in der einen oder anderen Ecke ein blau-grünes Leuchten.



Als wir die Stirnlampen ausgemacht haben, glaubten wir unseren Augen kaum. Eine riesige Menge an Glühwürmern sitzt links und rechts vom Weg am Felsen! Etwas vergleichbares haben wir beide noch nicht gesehen und sind total überwältigt.




Der Bauernhof ist sehr schön und die Inhaberin extrem nett und hilfsbereit. Generell ist hier alles sehr familienfreundlich und auf dem Bauernhof haben insbesondere Kinder sehr viel Spaß:







Donnerstag, 15. November 2018

Rafting!

Bei bestem Wetter mit viel Sonnenschein sind wir zum Raften auf den Tongariro River. Zuerst ging es aber in die Umkleiden und ab in den Neoprenanzug, das Wasser hat wohl nur 8 bis 9 Grad. Nach der Einführung und 20 Minuten Fahrt mit dem Auto ging es dann endlich los!


Uns werden ein paar weitere Kommandos beigebracht und dann kommen schon die ersten Stromschnellen und ja, das Wasser ist tatsächlich sehr kalt! Das hindert uns später allerdings nicht daran von einem Felsvorsprung nochmal reinzuspringen. Wenigstens gibt es zum Aufwärmen warmen Kakao in einer ruhigen Passage.
Der Flusslauf im Allgemeinen ist wahnsinnig schön. An den Seiten ist alles wild mit Farn und Bäumen bewachsen. Manchmal fahren wir wie durch eine Rinne mit 10 Meter hohen grünen Wänden.
Wir hatten heute sehr viel Spaß obwohl es gegen Ende dann doch etwas kalt wurde.




Dienstag, 13. November 2018

Tongariro Alpine Crossing

Eine der bekanntesten Tagestouren in Neuseeland ist das Alpine Crossing im Tongariro National Park. Wir starten die 19 km Wanderung um 7 Uhr am Morgen mit doch relativ vielen Mitläufern. Im Laufe der Strecke verläuft sich die Menschentraube aber ein Glück.


Im Park befinden sich drei aktive Vulkane. An zweien wandern wir vorbei und haben tolle Blicke auf den Red Crater und die Schwefelseen.



Das Wetter spielt leider wieder einmal nur bedingt mit und so fängt es - ein Glück nachdem wir alle spannenden Dinge gesehen haben - an zu nieseln und es wird stellenweise sehr nebelig. Das ein oder andere Stück vulkanischen Gestein wird auch unfreiwillig gesammelt.


Der Abstieg ist aber leider sehr lange und sehr eintönig. Sonst aber eine sehr schöne Tagestour.


Sonntag, 11. November 2018

Rotorua und Umgebung

Das man in Rotorua angekommen ist, merkt man sofort. Wo man hinschaut brodelt und blubbert es und zudem, weniger angenehm, riecht es überall nach Schwefel.


Nach einem Spaziergang durch die Stadt und allgemeinen Erledigungen, besuchen wir noch Te Puia, ein geothermal sehr aktives Gebiet mit Geysiren. Das Wetter spielt leider nicht mit und so sieht man in Mangel an Kontrast verhältnismäßig wenig.



Ein kurzer Abstecher im Redwood Forest mit gewaltigen, eindrucksvollen Küstenmammutbäumen (California Redwood) beschließt den Tag.
Am nächsten Tag wandern wir zu einem Hot Water Beach. Der durchweg schöne Wanderweg führt am See entlang und nach 16 km erreichen wir das Ziel.


Der Zulauf vom Land und eine Quelle nochmal weiter an der Steilküste entlang, führen heißes – und zwar wirklich nicht auszuhalten heißes – Wasser in den kühlen See. Die Mischung ist spannend! Schwimmt man weiter in den See hinaus, ist nur noch die obere Schicht warm und die Füße kalt. Mit dem Boot werden wir zurück gebracht und der nette Kapitän fährt uns mit seinem Wagen noch zum Parkplatz.



Den Tag darauf parken wir das Auto und radeln zu einer weiteren heiß Wasserquelle und der wir auch übernachten. Das Wasser tritt mit 98 Grad Celsius aus der Quelle aus! Am Rand des Baches bilden sich Ablagerungen von Silizium und Calcium.


Ein System aus verschiedenen Kaskaden und Wasserläufen erlaubt es Becken zu fühlen mit Temperaturen zwischen 35 und über 40 Grad! Das Wasser wird also nicht mit kaltem Wasser gemischt, sondern kühlt über den Wasserlauf entsprechend ab.



Wir verbringen den restlichen Tag in die heißen Quellen und radeln am nächsten Tag zurück zum Auto.