Donnerstag, 29. November 2018

Mt Fox Route

Um doch ein bisschen mehr von den Gletschern zu haben, entscheiden wir uns noch eine Tageswanderung zu unternehmen.
Die Mt. Fox Route klingt genau nach unserem Geschmack. Steil, anspruchsvoll und nicht für jedermann empfohlen.


Schnell wird das Wetter gecheckt. Auch wenn dem Wetterbericht in Neuseeland noch viel weniger zu trauen ist als in Deutschland. Die Rucksäcke gerichtet und der Wecker gestellt.
Zunächst geht es mit moderatem Anstieg durch den immer dichter werdenden Wald. Verwunschen hängen Moos und Kletterpflanzen von allen Ästen und Bäumen.


Der Anstieg wird rasch härter und so steigen und klettern wir über umgestürzte Bäume und teilweise meterhohe von Wurzeln durchwachsene Stufen.


Nach etwa 810 Höhenmetern und 3,5 km wird der Wald lichter. Der Weg wird kammartig und zu unserer Rechten können wir das erste Mal den Ausblick genießen. Unsere morgendlichen Bedenken wegen des am Morgen sehr grau bedecken Himmel verfliegen mit einem Mal. Die Wolkendecke hat sich beinahe komplett aufgerissen. Wir sehen den Ryan Peek rechts von uns und der Zusammenfluss von Cook River und Cox River direkt in unserem Rücken.


Bis jetzt ging es geradewegs steil bergauf und so hoffen wir auf ein etwas flacheres Wegstück, doch wir werden enttäuscht. Es geht weiter steil bergauf. Die Bäume weichen meterhohen Büschen und Sträuchern und auf dem Weg findet sich die eine oder andere große Schlammpfütze, an denen leider zum Teil kein Weg dran vorbei führt. Nach etwa 4 km sehen wir zum ersten Mal die Gletscher von oben. Trotz dieser Entfernung ist es ein beeindruckendes Bild, das sich uns zeigt. Wir sehen sogar einen weiteren, von Tal nicht sichtbaren kleineren Gletscher.


Der Weg für uns weiter hoch auf einen kleinen Gipfel. Von hier haben wir eine wahnsinnige Aussicht. Die Südalpen mit ihren schneebedeckten Gipfeln und Gletscher auf der einen Seite, der satte, nahezu tropisch dichte grüne Wald auf der anderen Seite und dahinter die Küste. Eine umwerfende Kombination.


Nach einer kleinen Mahlzeit auf dem Gipfel drehten wir den Rückweg an. 
1300 Höhenmeter auf 5 km über steilste Stufen und Absätze wieder abwärts. Mit jedem Schritt in Richtung Straße verfluchen wir diesen Track mehr. Dennoch hat er unsere Erwartungen mehr als erfüllt und wir nehmen die vom Abstieg schmerzenden Knie gerne in kauf.
Zurück im Ort gönnen wir uns erstmal einen Cafe bevor wir unsere weitere Tour planen.

Anmerkung: Die nächsten zwei Tage wurde ich von einem wahnsinnigen Muskelkater in den Beinen geplagt.