Die nächsten 350 Kilometer geht es weitestgehend durch Neuseelands Landwirtschaft. Das heißt Schafe und Rinder egal wo man hinschaut. Wir fahren innerhalb von 2 Tagen von Masterton über Eketahuna und Pahiatua nach Palmerston North. Wir folgen der Tour Aotearoa, eine Radstrecke die vom nördlichsten Zipfel der Nordinsel bis zum Ende der Südinsel führt und alle 2 Jahre als großes Event von den Neuseeländern gefahren wird. Die Strecke verläuft auf den wenigen Fahrradwegen die Neuseeland hat und verbindet diese mit Nebenstraßen. Das passt uns sehr gut, denn auf dem State Highway zu fahren macht so gar kein Spaß. Die Strecke lässt sich gut fahren, lediglich von der einen oder anderen Furt werden wir überrascht.
In Palmerston North verbringen wir unseren Pausetag, passend zu Heilig Abend. Weihnachtsstimmung kommt hier zwar nicht richtig auf, trotzdem gönnen wir uns in einer Brauerei eine Platte für zwei und das ein oder andere Bier.
Am ersten Weihnachtsfeiertag geht es dann wieder aufs Rad. Allerdings hat es schon die ganze Nacht geregnet und es macht auch keine Anstalten aufzuhören. Gegen 11 Uhr starten wir dann doch und quälen uns im Regen bis kurz vor Pohangina wo wir am Fluss campen.
Am nächsten Tag, es ist zwar alles nass aber es regnet wenigstens nicht mehr, fahren wir über Apiti nach Rangiwahia. Die Landschaft wird wieder, typisch für Neuseeland, sehr wellig, hügelig und so geht es in einer permanenten bergauf bergab voran.
Von den 75 km die wir an diesem Tag fahren, sind ca. 40 km Schotterstraße. Das ist eigentlich kein Problem, weil es aber soviel geregnet hat, ist die Straße derart weich, dass es sich anfühlt als würden wir permanent bergauf fahren. Was wir zusätzlich natürlich auch noch tuen. Bevor wir an unserem Tagesziel ankommen, fahren wir noch zweimal in eine sehr beeindruckende Schlucht runter (und natürlich wieder raus).
In Rangiwahia zelten wir dann ganz alleine am Gemeindehaus.
Die Etappe am nächsten Tag soll uns wieder bis ans Meer bis nach Whanganui bringen. Das Wetter ist traumhaft! Unsere Tempi passen auch immer mehr zusammen, ich glaube so langsam sind wir beim Radfahren echt angekommen.
Gegen halb 6 erreichen wir Wanganui und haben einen Blick aufs Meer! Das mag auf dem Foto nicht sonderlich beeindruckend aussehen, für uns war es nach den vielen Tagen im Landesinneren aber unglaublich überwältigend. Vor allem kommt das Meer quasi aus dem Nichts. Man sieht es wirklich erst in Wanganui.
Mit einem alten Aufzug fahren wir noch 90 Höhenmeter bergab. Den Aufzug hatte man sich damals gegönnt um den unteren und oberen Teil der Stadt komfortabel miteinander zu verbinden. Wir fahren dann noch aus dem Tunnel raus und schnurstracks zum nächsten Restaurant Kohlenhydrate auffüllen.
In Whanganui bleiben wir dann zwei Tage um etwas vom Meer zu haben.